Menschen sind Bindungswesen. Die Fähigkeit zur Bindung ist uns angeboren, sie gehört zu den genetisch veranlagten Überlebenssystemen. Wir binden uns im Leben an die ersten wichtigsten Bezugspersonen, die uns versorgen: die Eltern oder stellvertretend Groß-, Pflege- oder Adoptiveltern. Diese frühen Bindungserfahrungen prägen das ganze Leben hindurch unser Denken, unser Fühlen und unser Handeln. Durch negative Bindungserfahrungen können wir uns in eingefahrenen Mustern verfangen, in Kreisläufen, aus denen wir nicht mehr allein herausfinden.
Die Methode
Das Herz übt eine synchronisierende und beruhigende Wirkung auf das Nervensystem aus und nimmt so heilsamen Einfluss auf das Gehirn. Durch den direkten manuellen Kontakt des Therapeuten zum Herzen des Klienten, wird der Körper auf sanfte Weise miteinbezogen. Über die Verbindung zum Herzpuls entsteht ein wechselseitiger Informationsfluss, das heisst, es tauchen Informationen bei Therapeut und Klient auf, die zum Gegenstand des therapeutischen Gesprächs werden. Durch diese Orientierung am Herzen eröffnet sich dem Klienten ein Zugang zu eigenen positiven Gefühlen wie Mut, Hoffnung und Vertrauen. Neue Perspektiven und emotionale Bindungen entstehen, die eigenen Talente und Interessen werden erkannt. Die neue Sicht- und Denkweise wirkt gegenläufig zu alten eingefahrenen Mustern und negativ geprägten Erfahrungen und löst sie nach und nach ab. Mit der Zeit werden eigene Fähigkeiten zur Basis dauerhafter psychischer Gesundheit.
Bindungsenergetik ist eine zeitgemäße, ganzheitliche Bindungstherapie, die von dem Psychologen Michael Munzel entwickelt wurde. Sie basiert auf Erkenntnissen aus der Bindungstheorie und der aktuellen Gehirnforschung.
Literatur:
„Zufrieden, zuversichtlich und bei klarem Verstand“ Munzel, M. (2013)
„Die gefestigte Persönllichkeit“ Munzel, M. (2016)
„Bindung als sichere Bindung“ Bowlby, J. (2008)
„Die Macht der inneren Bilder“ Hüther, G. (2004)
„Etwas mehr Hirn bitte“ Hüther, G. (2015)